Die Vorbehandlung
Für eine richtig gute Färbung sollte dein Färbegut vor dem Beizen und Färben mindestens gewaschen werden. Warum erfährst du hier
Über das Vorbehandeln
Warum man die Fasern waschen sollte
Färben wie die Profis. Dieser Schritt ist für alle, die gern tiefe Färbungen erhalten möchten.
Vergiss nie den Spass am Färben zu behalten und überspringe diesen Schritt, wenn du keine Lust auf ihn hast!
So gut wie jeder neu gekaufte Stoff und auch jedes neu gekaufte Garn haben eine sogenannte Ausrüstung. In textilen Fachkreisen nennt man diese auch Appretur. Sie ist dazu da, den Stoff oder das Garn in seinem schillerndsten Zustand zu präsentieren durch Glanz, Glättung und leuchtende Farben. Zusätzlich können die Fasern auch mit Insektiziden ausgerüstet sein, damit bei den Textilien auf den langen Transportwegen und Lagerzeiten ein möglicher Schädlingsbefall vermieden werden kann. Auch Öle zum Verspinnen oder Stärke können die Faser ummanteln.
Weiterhin haben Naturfasern wie Wolle oft noch eine Fettschicht und eventuell Verunreingungen.
All diese Ausrüstungen liegen auf den einzelnen Fasern wie eine Schicht und verringern das optimale Eindringen von Beize und Färbung.
Um einen optimalen Aufnahmezustand zu erhalten kannst du schon mit einer Wäsche vor dem Beizen oder Färben eine Menge bewirken. Das tut man bei Wolle und Seide mit einem neutralen Waschmittel. Optimal sind sanfte Seifen auf Pflanzenbasis wie die Aleppo-, bzw. Marsailler Seife. Im Feinwaschmittelbereich gibt es von Sonett dafür ein wunderbares Oliven-Feinwaschmittel auf ökologischer Basis. Du findest es in Bio-Märkten, ausgewählten Drogerien und hier.
Warum man Zellulosefasern entbasten sollte
Dieser Schritt ist für alle, die gern tiefe Färbungen erhalten möchten.
Vergiss nie den Spass am Färben zu behalten und überspringe diesen Schritt, wenn du keine Lust auf ihn hast!
Entschlichten oder auf Englisch auch “scouring”, was zu Deutsch “scheuern” heisst, bedeutet das Entfernen einer Schicht der Baumwoll- und auch Leinenfaser.
Zellulosefasern sind dafür bekannt, dass sie auf Grund ihres Strukturaufbaus die Färbung weniger intensiv aufnehmen können wie Proteinfasern. Zellulosefasern sind Baumwolle, Leinen, Hanf und Ramie. Viskose, Lyocell, Tencel und Bambus sind regenerierte Fasern, auch Monofils genannt und betrifft dieser Punkt nicht.
Merzerisierete Stoffe und auch alte Aussteuerware müssen nicht entschlichtet werden, sie sind optimale Färbetextilien.
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Wer hier schreibt
Susanne Stern
Susanne Stern ist Textildesignerin, Naturfarbstoffexpertin und hat die Vision die wunderbaren Naturfarbstoffe en vogue zu machen.
Wie man wäscht und entschlichtest
dWie man Wolle und Seide vorwäscht
Das Waschen geht ganz unkompliziert: Waschmaschine auf, Textilien und neutrales Waschmittel hinein und los!
Neutrale Waschmittel findest du in jeder Drogerie und größeren Märkten.
Das Waschprogramm stimmst du auf Dein Material ab. Im Zweifelsfall wählst du Handwäsche. Du kannst auch Aleppo-, bzw. Marseiller Seife verwenden. Das ist die umweltfreundlichste Variante. Zum Waschen kannst du die Seife einfach mit einem Messer zu Spänen abschaben oder die Späne vorher in heissem Wasser zu einer Lauge lösen und dann in das Waschmittelfach geben. Ich liebe auch das Oliven-Waschmittel von Sonett.
Wenn du sofort danach zum nächsten Schritt übergehst ersparst Du Dir sogar schon das Nässen.
Utensilienliste für das Entschlichten
Auf dieser Liste finden sich alle Dinge, die zum Beizen benötigt werden.
- Heizplatte
- Topf
- Stab zum Umrühren
- Gummihandschuhe
- Waage
- Thermometer
- kleiner Becher zum Auflösen der Soda
- Soda
- Färbegut (Stoff, Garn)
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Wie man entschlichtet
Traditionell entschlichtest man im Topf. Wenn dir das zu aufwendig ist, kannst du es auch im längeren Waschmaschinengang machen.
Im Topf
1. Topf mit ausreichend Wasser füllen
2. Trockengewicht mit der Waage ermitteln
3. 5% Soda vom Trockenwarengewicht berechnen und in einem Becher mit heissem Wasser auflösen
4. Die gelöste Soda in den Topf mit Wasser geben und umrühren
5. Die Stoffe oder Garne in das Sodabad geben und die Wassertemperatur langsam und über einen Zeitraum von 30 Minuten auf 100°C erhöhen. Dann weitere 30–60 Minuten die Temperatur halten und ab und zu sanft bewegen.
6. Zum Schluss darfst du den Materialien erlauben abzukühlen und sie später unter heissem Wasser gründlich ausspülen.
7. Du kannst gleich mit dem Beizen oder Kontaktfärben fortfahren, denn nun sind die Materialien zusätzlich optimal genässt. Wenn du die Folgeschritte auf einen anderen Tag verschieben möchtest, lässt du sie einfach trocknen und legst sie beiseite.
In der Waschmaschine
1. Waschmaschine mit den geplanten Textilien füllen.
2. Im heissen Wasser 3 EL Soda lösen und in das Waschmittelfach geben.
3. Bei 90°C waschen.
4. Gleich zum Beizen übergehen oder trocknen und bis zum nächsten Schritt aufbewahren.